Die Ausrüstung

Was nimmt man auf eine solche Reise mit? Bei unseren bisherigen Motorradreisen hatten wir meistens doch etwas zu viel eingepackt. Andererseits waren wir noch nie so lange und so weit mit dem Motorrad unterwegs. Neben den persönlichen Dingen wie Bekleidung, Medikamente und Toiletteartikel stehen die folgenden Dinge auf dem Ausrüstungszettel:

  • GPS:  Garmin Montana 600 – das hat uns schon auf anderen Motorradreisen gute Dienste geleistet. Die GPS-Karten bis in die Mongolei sind schon besorgt (aus dem Internet heruntergeladen) und sollten für die richtige Richtung sorgen. Ein GPS-Gerät ist für eine solche Reise sicher unabdingbar.
  • Satellitentracker: SPOT Gen 3 – das Yaesu VX-8DE bleibt jetzt doch zuhause. Ein Handfunkgerät würde wohl zumindest ein Stirnrunzeln bei den meisten Grenzbeamten hervorrufen, falls wir gefilzt werden.  Außerdem ist für die Positionsanzeige per APRS ein Funkerzeugnis nötig, wozu ich zu faul war. Das SPOT Gen 3 kann alles was wir brauchen, damit kann unsere jeweilige Position live im Internet verfolgt werden (siehe Menupunkt „Live Route„) und es gibt sogar einen Notfallknopf falls nötig.
  • Kommunikation: Cardo Scala Rider Q1 – praktischer Helmfunk zwischen Fahrer und Beifahrer. Hat sich auch schon auf unseren früheren Motorradreisen bewährt, vorher mussten wir uns immer anschreien, wenn es während der Fahrt etwas zu bereden gab.
  • Kommunikation: Satellitentelefon – das nehmen wir jetzt doch nicht mit. Zum Kaufen und auch zum Mieten ist es zu teuer, außerdem kann unser Satellitentracker (siehe oben) ohnehin fast alles was wir im Notfall brauchen.
  • Video: Gopro Hero 3+ – inzwischen gibt es schon neue Generationen der Gopro, aber die Hero 3+ funktioniert immer noch gut und wir haben eine Menge nützliches Zubehör dafür. Zusätzlich habe ich auch noch eine No Name 4K Kamera (GoPro-Klon) mit, auf die ebenfalls alles GoPro-Zubehör passt.
  • Video: DJI Spark – statt der Mavic Pro ist es jetzt eine DJI Spark geworden, die ich vor Kurzem in Korea gekauft habe. Sie ist noch kompakter als die Mavic Pro und hat sehr gute Referenzen. Ich träume von Drohnenvideos in voller Fahrt über die mongolische Steppe – ob das mit der Spark machbar ist werden wir vorher noch ausprobieren.
  • PC: Sony Vaio VGN – ein vollwertiger Windows-PC im Jackentaschenformat. Hat zwar schon einige Jahre auf dem Buckel, ist aber immer noch praktisch genug für Bildbearbeitung unterwegs (sogar mit Photoshop!) oder Mail- und Internetzugang. Man könnte zwar so manch neues Gerät kaufen, aber unser Budget werden wir damit nicht belasten.
  • Foto: Samsung VP-MS15 – eine kleine kompakte Digitalkamera von 2006, die kaum Platz braucht und super Fotos macht. Zur Not auch für kleine Videos verwendbar. Die Canon EOS 5D Mk II trumpft zwar mit mehr Features und toller Qualität auf, ist aber zu groß und zu schwer für diese Reise.
  • Speicher: diverse Speicherkarten und USB-Sticks für Fotos und Videos – erfahrungsgemäß kommt da schon ganz schön was zusammen wenn man länger unterwegs ist. Ausreichend Speicherkarten sind ein Muss, noch dazu wo sie wahrscheinlich auf unserer Route nicht so leicht erhältlich sein werden.
  • Zusatzspeicher: Als Zusatzspeicher haben wir eine mobile Festplatte mit, die Samsung SSD T5 (500 GB). Außerdem nehme ich noch eine SSD-Festplatte von meinem ATOMOS NINJA 2 (Festplattenrecorder für Videoaufnahmen) mit. Mit dem Anschlussadapter für den PC hat sie fast kein Gewicht und ich kann sie am Sony Vaio VGN andocken.
  • Gegen den Durst: (und gegen den Dünnpfiff) – der Katadyn Pocket Filter ist klein und relativ leicht und sorgt für sauberes und sicheres Trinkwasser aus vielen Quellen.
  • Für die gute Laune: meine Frau ist ein Engel aber wenn sie am Morgen keinen Kaffee hat mutiert sie zum Drachen. Damit das nicht geschieht kommt eine Handpresso Espressopumpe mit auf die Reise.
  • Zelt: Salewa – unser 2 Mann-Zelt von Salewa ist sehr kompakt und leicht. Alles zusammen wiegt es nicht mal einen Kilo und hat samt Stäben und Heringen in einem dünnen Sack Platz. Wir haben zwar vor, meist in festen Unterkünften zu übernachten, aber eine Reserve beruhigt, falls uns mal keiner ein Dach über dem Kopf geben will.
  • Camping-Ausrüstung – neben dem Zelt haben wir zwei Schlafsäcke samt Kopfpolster, zwei Unterlagen und zwei Decken dabei. Alles in komprimierter Mini-Ausführung. Zur Not gibt es noch die bekannten Notfall-Überlebensdecken für die eisigen Nächte auf dem Pamir-Highway oder in der mongolischen Steppe.
  • Campingsessel: Helinox Mini China Klon – ja, soweit ist es schon gekommen. Wir nehmen zwei Campingsessel auf die Reise mit. Der Original Helinox Mini ist leider zu teuer und auch für Männer wie mich zu schwach (ein richtiger Mann hat mehr als 100kg). Der NoName China-Klon ist hingegen mit ca. 20 Euro wohlfeil und außerdem bis 120kg belastbar. Der Sessel ist zusammengeklappt wirklich mini (ca. 10cm x10cm x30cm) und wiegt nur etwa 300g. Deswegen kommen die beiden auch in unseren wasserdichten Sack mit der Campingausrüstung.
  • Packtaschen: Tankrucksack und wasserdichte Ortlieb Tasche Rackpack – in den Tankrucksack kommt die Fotokamera und Kleinkram, den man unterwegs oft braucht, die riesige Ortliebtasche (120l) schluckt den Hauptteil unserer Bekleidung und anderes Zubehör. Quer montiert am Heck über die zwei BMW Koffer dient sie auch noch als Rückenstütze für You Song.
  • Medizinisches – Die Reiseapotheke wird von You Song zusammengestellt. Als Ärztin weiß sie genau was mitmuss. Auf jeden Fall werden Schmerzmittel, diverse Pflaster und Binden, Medikamente gegen Durchfall und Brechreiz dabeisein. Außerdem eine Kollektion ihrer Akupunkturnadeln und -Pflaster, die sie in ihrer Ordination verwendet.
  • Kleidung – alles was wir anziehen wollen muss in einer (großen) Nike-Sporttasche Platz finden. Dazu noch die Drohne, die Videoausrüstung und das Waschzeug. Geht sich aus – wir haben’s ausprobiert.  Einige Garnituren Unterwäsche, eine Daunenjacke (kann unglaublich klein zusammengelegt werden), Ersatzhose und -Schuhe, warme Fleecejacke, Socken, Handschuhe und noch ein paar Kleinigkeiten. Die Nike-Tasche kommt dann in den wasserdichten Ortlieb-Sack.
  • Go-Bag: MOAB Rush 10 – Hier kommt alles rein was schnell bei der Hand sein muss und auch bei eventuellen Spaziergängen dabei sein soll.  Also Reiseunterlagen und Landkarten, Klopapier, Reservewäsche, Snacks für unterwegs, Wasserflasche Schreibzeug, Kompass, Feuerzeug, Taschenlampe und Ähnliches. Der MOAB Rush 10 ist klein und kompakt, hat aber eine Menge Taschen und Fächer (auch ein Geheimfach) und bei Bedarf kann man verschiedene Zusatztaschen und -behälter mit dem Molle-System anclipsen.

Ein Sonderkapitel sind die Motorrad-Ersatzteile. Ich kann zwar grundlegende Arbeiten am Motorrad erledigen, bin aber kein Mechaniker. Sollte ein gröberer Defekt auftreten sind wir auf Werkstätten oder Fachleute angewiesen. Der Tuttelbär wird zwar vor der Reise in einer Fachwerkstätte überholt (in vielen Motorrad-Foren gelobt und auch von mir sehr zu empfehlen: 2 Rad Schmidtmayr in Wien, 1030, Dapontegasse 6), er hat jetzt aber auch schon etliche Kilometer auf dem Buckel und man weiß ja nie, was kaputt gehen kann.  Auf Empfehlung der Werkstatt wurde der Starter getauscht, ein allgemeines Service gemacht und neue Reifen aufgezogen. Vor dem Pamir Highway wollen wir in Dushanbe dann einen neuen Reifensatz (für Schotterstraßen) kaufen. Wir werden daher nicht viel Werkzeug und Ersatzteile mitnehmen, nur das nötigste Schraubzeug und Ersatzlampen.