Die Route

Wie kommt man auf dem Landweg in die Mongolei? Tja, ist nicht so einfach heutzutage. Die original Seidenstraße verläuft ja auch auf verschiedenen Wegen, dementsprechend kann man unterschiedliche Routen nehmen.

Entsprechend der derzeitigen Weltsituation muss man sich aber schon genau überlegen, wo man wahrscheinlich seinen Kopf behält und wo eher nicht. Zwar kann auf einer solchen Reise natürlich viel passieren – übrigens auch, wenn man von Wien ins Burgenland fährt – aber Länder wie der Irak oder Afghanistan scheiden derzeit leider eher aus, wenn man keinen Hummer fährt und kein Sturmgewehr mithat.

Wir haben uns daher – zumindest aus heutiger Sicht – für eine Variante der Südroute entschieden, immer vorausgesetzt, die Visafragen können positiv erledigt werden. Das wäre also von Wien ausgehend durch:

Slowenien, Kroatien, Bosnien/Herzegowina, Montenegro, Albanien, Griechenland, Türkei, Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, Kirgisistan, Kasachstan, Russland in die Mongolei.

Ob wir durch Tadschikistan und Kirgisistan durchfahren ist noch nicht ganz sicher. Gerüchteweise soll es auf der geplanten Route nicht immer sicher sein, das müssen wir noch abklären. Es wird auch wesentlich davon abhängen wie sich die allgemeine Lage im heurigen Jahr entwickelt. Momentan geht es ja vielerorts drunter und drüber und auch der neue US-Präsident ist kein Garant für Stabilität. Ich bin zwar kein Angsthase aber gewisse Vorsichtsmaßnahmen sollte man schon treffen bei einer solchen Aktion. Sollten wir von der Mongolei aus noch weiterfahren wollen (und können), dann ginge es weiter durch

Russland nach Wladiwostok und von dort mit dem Schiff nach Korea.

Natürlich könnte man die Hinreise straffen indem man die Balkanländer auslässt, aber wir wollen auch diese Länder (wieder einmal) besuchen.

Im Jänner 2018 hatten wir die verrückte Idee durch Nordkorea nach Südkorea zu fahren. Wir waren schon vor einigen Jahren mal in Nordkorea, aber eine Durchquerung mit dem Motorrad und anschließendem Grenzübertritt nach Südkorea in Panmunjeom ist jenseitig. Egal – das nordkoreanische Reisebüro prüft gerade ob das in den politischen Kram passt, die Chancen sind gering aber was soll’s? Man wird ja noch fragen dürfen.

Die Heimreise würden wir dann per Flugzeug antreten, der Tuttelbär würde ebenfalls per Luft- oder Seefracht (je nach finanzieller Lage) nach Wien zurückkommen. Für die gesamte Reisezeit (inklusive Korea) rechnen wir mit etwa drei Monaten. Nur bis Ulan Baataar sollte es in zwei Monaten machbar sein.

Wir – You Song und ich – sind übrigens allein unterwegs, ich als Fahrer und You Song auf dem Rücksitz. Das birgt natürlich auch gewisse zusätzliche Risiken, aber sowas schreckt mich nicht. Sollte sich bis zu unserer geplanten Abreise ein Motorrad-Begleiter für die ganze oder eine Teilstrecke melden können wir das gerne besprechen. Aktiv suchen wir aber nicht danach, ich bin sicher, unterwegs wird es manchmal auf Teilstrecken zu nicht geplanten Fahrgemeinschaften kommen.