Korea – China 2010

Korea - China 2010

2010 machten wir eine außergewöhnliche Reise nach Korea und nach China. Besonders der Aufenthalt im Shaolin Tempel, wo wir durch Großmeister Chen Shihong einen fantastischen Empfang hatten und gemeinsam mit den Mönchen Vorführungen machen durften blieb unvergesslich. Weitere Höhepunkte waren die Terrakotta Armee in Xian und ein Kurzaufenthalt in Shanghai.

 

Abreise Dr. Mosch

Am Samstag, den 21. August reist Dr. Mosch nach Seoul voraus um letzte Vorbereitungen zu treffen. Die anderen Reiseteilnehmer werden dann am 27. August in Seoul erwartet.

 

Dr. Mosch in Seoul

MUDOKWAN-Leiter Dr. Mosch ist in Seoul und hat bereits mit dem Kukkiwon Kontakt aufgenommen. Unsere Reisegruppe wird schon am 27. August erwartet – gleich nach der Ankunft am Flughafen. Ein Besuch im Taekwondo Museum wird vorbereitet und natürlich die Besichtigung des Kukkiwon. Danach geht es ins Hotel zum Ausspannen nach dem Flug.

Für die Reiseteilnehmer:

Dr. Mosch ist in Korea unter der folgenden Handynummer erreichbar:
010-8659-6075

 

Alle gut angekommen

Ankunft

Pünktlich und sogar etwas früher als geplant sind die Reiseteilnehmer aus Berlin und aus Wien angekommen. Sofort ging es mit dem gemieteten Kleinbus nach Seoul ins Kukkiwon, wo wir schon von Grossmeister Kang Won Sik, dem neuen Praesidenten des Kukkiwon, erwartet wurden.

Nach einem kurzen Gespräch ueber die Zukunft des Taekwondo und im Besonderen die neuen Aufgaben des Kukkiwon erhielten alle Reiseteilnehmer eine Erinnerungsurkunde an den Besuch im Kukkiwon. Großmeister Kang betonte besonders die Servicefunktion des Kukkiwon und kündigte eine intensive Zusammenarbeit mit den einzelnen Taekwondo Meistern im Ausland an. Im Detail ergaben sich interessante Aussichten für die nahe Zukunft, was die Kooperation mit dem Kukkiwon anbelangt.

Ein Besuch im Kukkiwon Museum (das extra für uns nochmal aufgesperrt wurde, weil es schon spät war) war Pflicht, dann ging es ins Hotel, was eigentlich gleich um die Ecke liegt, aber wegen des grandiosen Verkehrsstaus in ganz Seoul (es schüttete zeitweise wie unter einem Wasserfall) dennoch über eine halbe Stunde dauerte. Nach einer kurzen Erfrischungspause fuhren wir dann noch in die KOEX Mall, ein Shopping Center in Kangnam, wo es zum leichteren Umgewöhnen auf die koreanische Kost diesmal noch Pizza und Fastfood gab. Nur Hermann scherte aus und stimmte sich mit einem koreanischen Bibimbap auf die nächsten Tage ein.

Morgen geht es um zehn Uhr vormittags in die Innenstadt, wo wir ein wenig Sightseeing machen. Dann fahren wir nach Jeonju, dort wartet schon Meister Cheong in seiner neuen Sportschule mit einer Trainingsstunde auf uns.

KangMosch

Kukkiwon Praesident Kang Won Sik

Demoteam  Jump_02

Kukkiwon Demoteam

Gleich am Vormittag fuhren wir nochmal ins Kukkiwon. Eigentlich wollten wir nur ein paar Fotos machen und dann im Kampfsportshop daneben einkaufen. Das Kukkiwon Demoteam hatte aber gerade Training und so sahen wir bei den verschiedenen Bruchtests zu. In gewohnter Perfektion spulten sie die verschiedenen Techniken ab und es wurden dann doch noch viele Fotos gemacht. Zum Schluss gab es dann ein Gruppenfoto mit den etwa 60 Mitgliedern des Demoteams und Dr. Mosch wurde vom Teamleiter begrüßt, der ihn schon seit Langem kannte. Der Besuch im Kaiserpalast von Seoul musste leider verschoben werden, weil es in Strömen regnete. Stattdessen fuhren wir nach den Einkäufen etwas früher nach Jeonju, wo uns bereits Meister Cheong in seiner neuen Schule erwartete. Auf der Autobahn gerieten wir sofort in einen Megastau, der die ersten 80 Kilometer andauerte. Dann ging es aber flott weiter und wir kamen rechtzeitig zum Training. Eineinhalb Stunden Kampftraining bei brütender Hitze forderten ihren Tribut aber alle hielten tapfer durch.

Am nächsten Tag gingen wir gleich in der Früh zum Baden im Gelben Meer an den Strand. Das Wetter war leider unbeständig und so war das Vergnügen nur kurz. Danach fuhren wir zum Naesosa-Tempel, der am Sonntag etwas mehr Besucher hatte als üblich. Gegen zwei Uhr nachmittags war dann Aufbruch zur Fahrt nach Kyongju, die uns quer durch Korea führte und leider ziemlich lange dauerte. Erst gegen neun Uhr Abend trafen wir im Hotel ein und gingen noch etwas essen in die Stadt (das Hotel liegt etwas außerhalb). Drei unserer Mitreisenden (es wird nicht verraten, wer) blieben nach dem Essen noch dort, weil sie die Adresse einer Diskothek erfahren hatten und nicht mehr zu halten waren. Morgen gibt’s um neun Uhr Frühstück – ich bin mal gespannt.

JaeMo

Training bei Jaemo

Naesosa

Naesosa

 

Kyongju

Na, so schlimm war’s nicht. um ein Uhr lagen alle in den Betten – einige auf den koreanischen Bodenbetten. In der Früh gab es ein Notfrühstück in den Appartments, in denen wir übernachteten: Tee, Kaffee, Toast, Marmelade, Butter und Eier. So richtig Not hatten wir ja eigentlich gar nicht.

Dann war Abfahrt zum Bulguksa, einem der größten und berühmtesten buddhistischen Tempel in Korea. Anschließend fuhren wir auf den Berg zur Sokkuram-Grotte, wo die wohl jedem Taekwondoin bekannten Tempelwächter in Kumgangmakki-Stellung die Buddhastatue in der Höhle bewachen. Auf dem Parkplatz vor dem Weg zur Höhle warteten wir einen der vielen Regengüsse ab, die in den letzten Tagen durch Korea ziehen. Ein paar Tropfen fingen wir dann dennoch ein, aber vor der Höhle genossen wir dann ganz kurz den Blick auf das Ostmeer, wegen dem viele Koreaner den beschwerlichen Weg vom Bulguksa-Tempel sogar zu Fuß auf sich nehmen.

Die Rückfahrt nach Seoul war lang, nicht zuletzt deshalb, weil wir noch das Hwarang Institut besuchten und ein einzigartiges Enten-Bulgogi in einem Gartenrestaurant genossen. So gegen Mitternacht kamen wir dann ins Hotel in Incheon.

Bulguksa  Dachziegel

 

Flug nach Beijing

Der Flug nach Beijing dauerte nur knapp zwei Stunden. Meister Chen holte uns vom Flughafen ab und noch am gleichen Tag fuhren wir in die Olympiahalle wo gerade die Muay Thai-Bewerbe stattfanden. bis neun Uhr Abends sahen wir zu – es waren wirklich gute Kämpfe dabei – dann brachte uns der Bus zurück ins Hotel.

 

Sommerpalast und Große Mauer

Nach dem Frühstück holte uns der Bus ab und wir fuhren zum Sommerpalast der „Drachenlady“. Das war eine der letzten chinesischen Kaiserinnen, die von ihrem Sohn zum 60. Geburtstag einen künstlichen See und Berg samt den entsprechenden Tempeln und Palästen geschenkt bekam (fangt schon mal an zu planen, liebe Mitglieder). Die Anlage ist riesig, wir konnten nur einen Teil davon besichtigen.

Mittagessen gab’s in einem Restaurant nahe der Mauer, anschließend bestiegen wir die Große Mauer. Besteigen ist das richtige Wort, denn zwei Stunden lang krabbelten wir hinauf, d.h. nur einige unserer Gruppe keuchten den ganzen Berg hinauf, während andere (wiederum sage ich nicht, wer) schon beim vierten Turm Halt machten. Aber auch das war ganz schön anstrengend.

Bei der Rückfahrt nach Beijing stiegen dann Hermann, Marco und unsere beiden deutschen Freunde bei der Olympiahalle aus um sich die heutigen Endkämpfe anzusehen, der müde Rest kehrte ins Hotel zurück und ging noch fein Abendessen (inklusive Tanz der kaiserlichen Konkubinen vor dem Esstisch).

Morgen stehen der Himmelsturm und der Kaiserpalast auf dem Tien An Men Platz auf dem Programm und dann wollen wir uns die Taekwondo-Kämpfe ansehen.

GrosseMauer

 

Himmelstempel, Kaiserpalast und Combat Games

Der Muskelkater nach der Besteigung der Großen Mauer hielt sich am nächsten Tag in Grenzen. Deshalb ging es heute erstmal zu Fuß zum Himmelstempel in Beijing. Dort befindet sich ja auch der „Mittelpunkt der Erde“, eine kleine Steinplatte in der Mitte eines runden Bauwerks. Dort muss man sich selbstverständlich einmal draufstellen, wenn man schon in Beijing ist.

Auf dem Weg dorthin boten wir noch eine besondere Lachnummer für die anwesenden Chinesen, als wir bei einem Souvenirladen als Kaiser, General, Kaiserin und Konkubinen für ein Foto verkleidet wurden. Besonders über die beiden Lotosblüten mit Bart  zerkugelten sich alle und wir wurden auch von vielen chinesischen Touristen fotografiert.

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Weiter ging es zum Kaiserpalast und der verbotenen Stadt – auch zu Fuß. Wer die riesigen Distanzen in Beijing kennt, weiß, wie müde wir dort ankamen. Der Kaiserpalast ist eine Stadt in der Stadt und wir brauchten über eine Stunde bis zum anderen Ende.

Mit dem Taxi ging es dann zur Sporthalle, wo heute die Taekwondo-Kämpfe stattfanden – leider zur falschen. Die Homepage mit den Infos war fehlerhaft. Nach einigem Hin und Her und einer weiteren halbstündigen Taxifahrt fanden wir dann doch noch die richtige Halle. Tickets waren nur mehr auf dem Schwarzmarkt zu bekommen, aber der Preis war annehmbar. Die Finalkämpfe waren teilweise sehr gut. Kein Wunder, waren doch die besten Wettkämpfer der Welt entsprechend der WTF-Rangliste anwesend. Auch das Drumherum war einer olympischen Veranstaltung würdig. Noch niemals sah man so zackige Fahnenträger bei der Siegerehrung.

TKD

Nach dem letzten Kampf fuhren wir zurück ins Hotel – morgen heißt es um fünf Uhr früh aufstehen und zum Bahnhof fahren: wir reisen mit dem Zug nach Zhengzhou.

 

Zhengzhou

Die Zugfahrt verging wie im Flug, auch China hat jetzt seine Superschnellzüge, die mit fast 300km/h durch die Landschaft Ruhepause und dann war ein Museumsbesuch angesagt.

Mit unserem Bus machten wir noch eine kleine Stadtrundfahrt – Zhengzhou hat jetzt einen fast fertigen neuen Stadtteil mit Kulturzentrum am Fluss – und um 18.00 Uhr warteten bereits der Vizedirektor des Tourismusbüros der Provinz Henan und der Sekretär des Shaolin Tempel Wushu Training Centers in einem Top-Restaurant auf uns.

Nach einem tollen Abendessen mit vielen chinesischen Spezialitäten fuhren wir ins Hotel zurück. Ratet mal, wer gleich darauf wieder in dass Nachtleben von Zhengzhou abtauchte?

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Chen-Village

Bei einem Besuch im Chen-Village, der Heimat der Familie, welche den Chen-Stil im Tai Chi begründet hat, trafen wir zwei Schüler von Meister Chen Shihong aus Wien, die dort einige Zeit lang trainieren. Der Neffe von Großmeister Chen Xiao Wang führte uns durch das Dorf, das ein einzigartiges lebendiges Freiluftmuseum ist.

ChenVillage

Nach einem guten Mittagessen fuhren wir durch unzählige kleine chinesische Dörfer nach Shaolin.

 

Shaolin Tempel und Terrakotta-Armee

Den Höhepunkt unserer Reise erlebten wir im Shaolin-Tempel. Bei unserer Ankunft marschierten wir durch ein Spalier von Zuschauern, dann kamen die Mönche von beiden Seiten über die Treppe gelaufen und geleiteten uns ins Innere des Training Centers, wo wir vom Direktor, Herrn Jiao Hongbo, empfangen wurden. Wir besichtigten den Tempel und den Pagodenwald und gingen dann zu einem opulenten Abendessen ins Sonderzimmer des Zen-Hotels, bevor wir unsere Zimmer aufsuchten.

Am nächsten Tag hatte unsere Gruppe dann das Highlight der Reise zu absolvieren: einen Auftritt gemeinsam mit den Shaolin-Mönchen in der Vorführungshalle beim Tempel! Vor etwa 500 Zuschauern zeigten wir einen kurzen Querschnitt durch das Taekwondo-Programm. Trotz gehörigem Lampenfieber gelang die Vorführung im Großen und Ganzen recht gut und wir erhielten viel Applaus. Vor der Reise hatte sich wohl keiner der Teilnehmer vorstellen können, gemeinsam mit den Shaolin Mönchen im Shaolin-Tempel auf einer Bühne zu stehen.

Am Nachmittag ging es dann mit dem Schnellzug nach Xian, wo wir übernachteten. Tags darauf besichtigten wir die weltberühmte Terrakotta-Armee des ersten chinesischen Kaisers bevor es mit dem Nachtzug zurück nach Beijing ging.

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Wieder in Beijing

Heute Morgen kamen wir mit dem Zug in Beijing an. Für lange Abschiedszeremonien war keine Zeit. Dr. Mosch und Gattin mussten gleich zum Flughafen um das Flugzeug nach Shanghai zu erwischen. Die Taekwondo-Gruppe fuhr in das gleiche Hotel wie vor ein paar Tagen, wo unsere Kämpfer noch einmal übernachten und Meister Chen fuhr mit seinen Schülern in die Privatquartiere, wo sie wohnen, um ebenfalls morgen nach Wien bzw. Berlin zurückzufliegen.

Die diesjährige Reise bildete einen Höhepunkt sowohl was das Programm betrifft, als auch was den Spaß anbelangt, den wir dabei hatten. Besonders unsere Freunde aus Berlin sorgten für gute Laune und wir werden uns sicher bald wiedersehen um die vielen Fotos und Videos gemeinsam zu betrachten, die wir in den letzten Tagen aufgenommen haben.

Die Daheimgebliebenen konnten hoffentlich ein bisschen mitreisen, indem sie dieses Tagebuch lasen. Im nächsten Jahr wollen wir eine Trainingsgruppe zum Foreign Instructor Course ins Kukkiwon führen und vielleicht seid ihr da auch dabei?

Nach seiner Rückkehr am 20. September wird euch Dr. Mosch sicher gerne persönlich für Fragen zur Verfügung stehen.
…und noch ein paar Videos:

Kukkiwon Demoteam

Vorführung im Shaolin Tempel